Sicher, effektiv und nahezu schmerzfrei
Die Angst vor Schmerzen ist für viele Menschen ein Grund, den Zahnarztbesuch hinauszuzögern. Doch dank moderner Lokalanästhesie können zahnärztliche Behandlungen heute nahezu schmerzfrei durchgeführt werden.
In diesem Artikel erfahren Sie, wie Lokalanästhesie wirkt, welche Verfahren es gibt und was Sie vor und nach der Behandlung beachten sollten..
Arten der Lokalanästhesie
Je nach Art der Behandlung und individuellen Gegebenheiten kommen verschiedene Verfahren der Lokalanästhesie zum Einsatz:
- Oberflächenanästhesie: Ein Anästhetikum in Form eines Gels oder Sprays wird auf die Schleimhaut aufgetragen. Dies wird häufig zur Vorbereitung auf die Injektion oder für kleinere Eingriffe verwendet.
- Infiltrationsanästhesie: Das Betäubungsmittel wird in das Gewebe nahe des zu behandelnden Zahns injiziert. Diese Methode ist besonders im Oberkiefer wirksam, da sich die Knochenstruktur gut für eine lokale Diffusion des Anästhetikums eignet.
- Leitungsanästhesie: Hierbei wird das Betäubungsmittel in die Nähe eines größeren Nervenstamms gespritzt, um eine größere Region zu betäuben. Diese Technik wird häufig bei Behandlungen im Unterkiefer eingesetzt, da der Knochen dort dichter ist und eine Infiltrationsanästhesie oft nicht ausreicht.
- Intraligamentäre Anästhesie: Diese spezielle Technik wird direkt in den Zahnhalteapparat (Parodontium) injiziert und ermöglicht eine gezielte Betäubung einzelner Zähne. Sie ist besonders schonend und gut geeignet für Patienten, die eine geringere Menge an Anästhetikum benötigen.
- Intravenöse Sedierung: Bei sehr ängstlichen Patienten kann eine intravenöse Sedierung in Kombination mit einer Lokalanästhesie angewandt werden. Sie sorgt für eine tiefe Entspannung während der Behandlung.
Ist die Betäubung schmerzhaft?
Die Injektion der Lokalanästhesie erfolgt mit feinen Nadeln und ist in der Regel kaum spürbar. Um den Einstich noch angenehmer zu gestalten, kann zuvor ein oberflächliches Betäubungsgel aufgetragen werden.
Ein leichtes Druckgefühl ist während der Injektion normal, jedoch tritt der eigentliche schmerzstillende Effekt meist schon nach wenigen Sekunden bis Minuten ein.
Wie lange hält die Betäubung an?
Die Wirkungsdauer einer Lokalanästhesie hängt von der Art des verwendeten Anästhetikums und der individuellen Reaktion des Körpers ab. In der Regel hält die Betäubung zwischen 30 Minuten und mehreren Stunden an. Nach der Behandlung klingt die Wirkung allmählich ab, wobei das Gefühl im betroffenen Bereich langsam zurückkehrt.
Worauf sollten Sie nach einer Lokalanästhesie achten?
Solange die Betäubung noch anhält, sollten Sie Folgendes beachten:
- Vermeiden Sie heiße Speisen und Getränke, da Sie sich unbemerkt verbrennen könnten.
- Essen Sie erst wieder, wenn das Gefühl zurückkehrt, um versehentliche Bissverletzungen an Lippen oder Zunge zu vermeiden.
- Berühren oder massieren Sie die betäubte Stelle nicht, um Irritationen zu vermeiden.
Falls nach der Betäubung Taubheitsgefühle länger als gewöhnlich anhalten, sprechen Sie Ihren Zahnarzt darauf an.
Gibt es Nebenwirkungen oder Risiken?
Moderne Lokalanästhetika sind sehr sicher und gut verträglich. In seltenen Fällen kann es zu leichten Nebenwirkungen wie einer vorübergehenden Schwellung, einem Kribbeln oder einem Bluterguss an der Injektionsstelle kommen.
Allergische Reaktionen sind äußerst selten. Falls Sie auf bestimmte Medikamente empfindlich reagieren, sollten Sie Ihren Zahnarzt im Vorfeld darüber informieren.
Lokalanästhesie beim Zahnarzt für Kinder
Die Lokalanästhesie ist auch bei Kindern eine sichere und bewährte Methode zur Schmerzvermeidung. Bei jungen Patienten wird besonders darauf geachtet, die Behandlung so angenehm wie möglich zu gestalten. Dazu gehören eine sanfte Verabreichung des Anästhetikums, oft mit vorheriger Oberflächenanästhesie, sowie eine kindgerechte Erklärung des Ablaufs, um Ängste zu minimieren.
Eltern sollten nach der Betäubung darauf achten, dass das Kind sich nicht versehentlich auf Lippen oder Wangen beißt, da das Schmerzempfinden vorübergehend ausgeschaltet ist. Auch das Essen und Trinken sollte erst wieder erfolgen, wenn die Wirkung nachlässt, um Verletzungen zu vermeiden.
Kosten und Übernahme durch die Krankenkasse
In der Regel übernehmen gesetzliche Krankenkassen die Kosten für eine einfache Lokalanästhesie, wenn sie medizinisch notwendig ist. Dazu gehören Standardverfahren wie die Infiltrations- oder Leitungsanästhesie.
Besondere Betäubungsverfahren, wie die intraligamentäre Anästhesie oder eine intravenöse Sedierung, werden hingegen oft nur in bestimmten Fällen oder bei nachgewiesener Zahnarztangst erstattet. Private Krankenkassen bieten je nach Tarif unterschiedliche Leistungen an. Es empfiehlt sich, vor der Behandlung mit der Krankenkasse Rücksprache zu halten, um mögliche Zusatzkosten zu klären.
Fazit Lokalanästhesie beim Zahnarzt
Dank der modernen Lokalanästhesie müssen Sie keine Angst mehr vor Schmerzen beim Zahnarzt haben. Die verschiedenen Verfahren ermöglichen eine präzise und individuell abgestimmte Betäubung, sodass selbst umfangreiche Eingriffe angenehm verlaufen.
Sollten Sie weitere Fragen haben oder unter Zahnarztangst leiden, beraten wir Sie in der MKG Hochrhein in Dogern gerne individuell und einfühlsam.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu Lokalanästhesie beim Zahnarzt
Kann ich nach einer Lokalanästhesie Auto fahren?
Ja, in den meisten Fällen können Sie nach einer Lokalanästhesie selbstständig Auto fahren. Allerdings sollten Sie warten, bis mögliche Schwindelgefühle abgeklungen sind. Bei einer Sedierung oder stärkeren Betäubung empfiehlt sich eine Begleitperson.
Wie lange dauert es, bis die Betäubung wirkt?
Die Wirkung setzt in der Regel innerhalb weniger Minuten ein. Je nach Art des Anästhetikums kann es zwischen 2 und 10 Minuten dauern, bis die volle Betäubung erreicht ist.
Gibt es eine Alternative zur Spritze?
Ja, für kleinere Eingriffe oder empfindliche Patienten gibt es Oberflächenanästhesie in Form von Gelen oder Sprays. Zudem gibt es computergesteuerte Injektionssysteme, die besonders schonend sind.
Kann ich während der Betäubung Schmerzen spüren?
Nein, die Schmerzempfindung wird vollständig ausgeschaltet. Allerdings können Sie weiterhin Druck oder Berührungen spüren.
Was tun, wenn die Betäubung nicht wirkt?
Manchmal kann es vorkommen, dass eine Betäubung nicht optimal wirkt, insbesondere bei entzündeten Bereichen. In solchen Fällen kann der Zahnarzt die Anästhesie anpassen oder eine zusätzliche Dosis verabreichen.