Die unterschätzte Gefahr für Ihre Zähne und Gesundheit
Parodontitis – für viele Menschen ein wenig vertrauter Begriff, dabei ist die Erkrankung weit verbreitet und oft die Ursache für Zahnverlust im Erwachsenenalter. Noch bedrohlicher: Parodontitis beschränkt sich nicht nur auf den Mund, sondern kann auch Auswirkungen auf die allgemeine Gesundheit haben. Höchste Zeit also, sich über diese „stille Gefahr“ zu informieren und zu erfahren, wie Sie sich effektiv davor schützen können!
Was ist Parodontitis?
Parodontitis ist eine bakterielle Entzündung des Zahnhalteapparates (Parodont), also des Gewebes, das den Zahn fest im Kiefer verankert. Sie ist keine eigenständige Krankheit, sondern eine Folge unbehandelter Zahnfleischentzündungen (Gingivitis). Diese Entzündung greift mit der Zeit auf den Knochen über und kann bei fortschreitendem Verlauf zum Verlust des Zahnes führen.
Symptome: So erkennen Sie Parodontitis
Parodontitis beginnt meist schleichend und bleibt daher oft lange unbemerkt. Erste Warnsignale sind typischerweise::
- Zahnfleischbluten: besonders beim Zähneputzen oder beim Verzehr fester Nahrung
- Gerötetes Zahnfleisch: geschwollenes oder empfindliches Zahnfleisch
- Zahnfleischrückbildung: Rückgang des Zahnfleisches (längere Zahnhälse)
- Schlechter Atem: Mundgeruch oder ein unangenehmer Geschmack im Mund
- Gelockerte Zähne: wackelnde Zähne bei fortgeschrittener Erkrankung
Warum ist Parodontitis gefährlich?
Eine unbehandelte Parodontitis hat gravierende Folgen. Zum einen betrifft das die Zahngesundheit: Durch den Rückgang des Zahnfleisches und den Abbau des Knochens verliert der Zahn seine Stabilität. Die letzte Konsequenz ist Zahnverlust.
Aber Parodontitis kann noch viel mehr Schaden anrichten und sich auf den gesamten Körper auswirken. Bakterien und Entzündungsstoffe können über die Blutbahn in andere Körperbereiche gelangen und das Risiko für verschiedene Erkrankungen erhöhen:
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Studien haben gezeigt, dass Menschen mit Parodontitis ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall haben.
Diabetes
Diabetes-Patienten sind anfälliger für Parodontitis. Gleichzeitig kann die Entzündung den Blutzuckerspiegel beeinflussen und die Krankheit verschlimmern.
Atemwegserkrankungen
Die Bakterien im Mund können bis in die Atemwege vordringen und dort Infektionen auslösen.
Frühgeburten und niedriges Geburtsgewicht
Auch für werdende Mütter ist Parodontitis riskant, da die Entzündung das Risiko für Frühgeburten und ein niedriges Geburtsgewicht erhöht.
Ursachen und Risikofaktoren
- Rauchen: Raucher haben ein bis zu viermal höheres Risiko, an Parodontitis zu erkranken.
- Genetische Veranlagung: Eine familiäre Vorbelastung kann die Anfälligkeit erhöhen.
- Ungesunde Ernährung: Zucker und säurehaltige Lebensmittel fördern das Wachstum schädlicher Bakterien.
- Stress: Stress kann das Immunsystem schwächen und die körpereigene Abwehr beeinträchtigen.
- Mangelhafte Mundhygiene: Unregelmäßiges oder falsches Zähneputzen und Vernachlässigung der Zahnzwischenräume fördern die Bildung von Zahnbelag.
Vorbeugung und Behandlung
Die gute Nachricht: Parodontitis lässt sich mit der richtigen Vorsorge vermeiden. Hier ein paar Tipps, wie Sie Ihr Risiko senken können:
- Gründliche Mundhygiene: Mindestens zweimal täglich Zähneputzen und einmal täglich Zahnseide oder Interdentalbürsten verwenden, um alle Bereiche zu reinigen.
- Regelmäßige Prophylaxe beim Zahnarzt: Eine professionelle Zahnreinigung entfernt hartnäckige Beläge und Bakterien, die Sie selbst nicht erreichen können. Kontrolluntersuchungen helfen, Parodontitis frühzeitig zu erkennen.
- Raucherentwöhnung: Falls Sie rauchen, ist ein Rauchstopp eine der effektivsten Maßnahmen zur Risikominderung.
- Gesunde Ernährung: Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung mit wenig Zucker. Obst und Gemüse unterstützen das Immunsystem und fördern die Mundgesundheit.
- Stress reduzieren: Nehmen Sie sich Zeit für Entspannung und Stressabbau. Yoga, Meditation oder Sport können helfen, Ihr Immunsystem zu stärken.
Behandlungsmöglichkeiten bei Parodontitis
Falls bereits eine Parodontitis besteht, ist eine gezielte Behandlung notwendig. Ihr Zahnarzt wird die Tiefe der Zahnfleischtaschen messen und eine Therapie vorschlagen. Diese kann umfassen:
- Professionelle Reinigung: Zahnstein und Bakterien werden ober- und unterhalb des Zahnfleischrandes entfernt.
- Scaling und Root Planing: Tiefenreinigung der Wurzeloberflächen, um Bakterien zu entfernen und eine Heilung zu ermöglichen.
- Antibiotika: In schweren Fällen können Antibiotika helfen, die Bakterien zu bekämpfen.
- Chirurgische Maßnahmen: Bei fortgeschrittener Parodontitis kann ein chirurgischer Eingriff notwendig sein, um den Knochenaufbau zu fördern oder Zahnfleisch zu rekonstruieren.
Fazit: Parodontitis ernst nehmen und aktiv vorbeugen
Parodontitis ist mehr als nur ein Zahnproblem – sie betrifft Ihre gesamte Gesundheit. Regelmäßige Zahnarztbesuche, eine gute Mundhygiene und ein gesunder Lebensstil sind die besten Maßnahmen, um der Erkrankung vorzubeugen.
Haben Sie bereits Symptome bemerkt? Dann zögern Sie nicht und lassen Sie sich von Ihrem Zahnarzt beraten. Denn je früher Parodontitis erkannt und behandelt wird, desto besser sind die Chancen, Ihre Zähne und Gesundheit langfristig zu schützen.