Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten
Zahnimplantate gelten heute als eine der zuverlässigsten Methoden, um fehlende Zähne zu ersetzen. Sie schenken Ihnen ein sicheres Gefühl beim Kauen, eine natürliche Ästhetik und können die Lebensqualität deutlich steigern.
Doch wie bei jedem medizinischen Eingriff können auch rund um Implantate Komplikationen auftreten. Eine der wichtigsten Erkrankungen, die in diesem Zusammenhang beachtet werden muss, ist die Periimplantitis.
Was ist Periimplantitis?
Die Periimplantitis ist eine entzündliche Erkrankung, die das Gewebe rund um ein Zahnimplantat betrifft. Sie geht meist mit einem fortschreitenden Abbau des Kieferknochens einher und kann im schlimmsten Fall den Verlust des Implantats nach sich ziehen. Man unterscheidet dabei zwischen:
- Periimplantärer Mukositis: einer oberflächlichen Entzündung des Zahnfleisches ohne Knochenabbau
- Periimplantitis: einer tieferen Entzündung mit Knochenabbau
Die Periimplantitis gilt als eine der häufigsten Langzeitkomplikationen bei Zahnimplantaten und sollte deshalb stets ernst genommen werden.
Ursachen und Risikofaktoren
Die Hauptursache für Periimplantitis ist eine bakterielle Infektion, die sich durch Zahnbelag und entzündliche Prozesse entwickelt. Begünstigt wird sie durch verschiedene Risikofaktoren:
- unzureichende Mundhygiene
- Rauchen
- Vorerkrankungen wie Diabetes mellitus
- eine Vorgeschichte mit Parodontitis
- schlecht sitzende Suprakonstruktionen, die eine Reinigung erschweren
- unzureichende Nachsorge und seltene Kontrollen
unzureichende Nachsorge und seltene Kontrollen
Symptome – woran Sie eine Periimplantitis erkennen
Periimplantitis entwickelt sich schleichend. Erste Anzeichen sind für Patienten oft schwer zu deuten. Typische Symptome sind:
- Rötung, Schwellung und Druckempfindlichkeit des Zahnfleisches
- Zahnfleischbluten beim Putzen oder Kauen
- Mundgeruch
- Eiterbildung am Implantat
- zunehmende Lockerung oder Beschwerden beim Kauen
- im fortgeschrittenen Stadium: Rückgang des Zahnfleisches und Knochenabbaus
Je früher diese Symptome erkannt und behandelt werden, desto größer sind die Chancen, das Implantat zu erhalten.
Diagnose einer Periimplantitis
Die Diagnose einer Periimplantitis erfolgt durch eine gründliche Untersuchung beim Zahnarzt oder MKG-Chirurgen. Neben einer klinischen Inspektion kommen dabei folgende Verfahren zum Einsatz::
- Sondierungstiefenmessung: Bestimmung der Taschentiefe am Implantat
- Röntgenaufnahmen: Nachweis von Knochenabbau.
- Blutungsindex und Suppurationstest: Überprüfung von Entzündungszeichen
Nur durch eine Kombination aus klinischer Untersuchung und bildgebenden Verfahren lässt sich das Ausmaß der Erkrankung zuverlässig feststellen.
Behandlungsmöglichkeiten der Periimplantitis
Die Therapie der Periimplantitis richtet sich nach dem Schweregrad der Erkrankung. Grundsätzlich unterscheidet man konservative und chirurgische Verfahren:
Konservative Therapie
- mechanische Reinigung der Implantatoberfläche
- antiseptische Spülungen (z. B. Chlorhexidin)
- Laser- oder Ultraschallbehandlung
- begleitende Antibiotikatherapie bei akuten Infektionen
Chirurgische Therapie
- Lappenoperationen zur Reinigung und Glättung der Implantatoberfläche
- Knochenaufbauverfahren bei fortgeschrittenem Defekt
- in schweren Fällen: Entfernung des Implantats
Das Ziel jeder Behandlung ist es, die Entzündung zu stoppen, den Knochenabbau zu begrenzen und das Implantat möglichst lange zu erhalten.
Prognose
Die Prognose hängt stark vom Zeitpunkt der Diagnose und der individuellen Situation ab. Während eine Mukositis bei rechtzeitiger Therapie vollständig ausheilen kann, ist eine fortgeschrittene Periimplantitis schwieriger zu behandeln. Dennoch gibt es moderne chirurgische und regenerative Verfahren, die gute Ergebnisse ermöglichen.:
Vorbeugung
Der beste Schutz vor Periimplantitis ist die richtige Vorsorge:
- regelmäßige Kontrolltermine beim Zahnarzt oder MKG-Chirurgen
- professionelle Zahnreinigung und Implantatreinigung in individuell festgelegten Abständen
- gründliche häusliche Mundhygiene mit speziellen Implantatbürstchen oder Interdentalraumbürsten
- Rauchstopp und gesunde Lebensgewohnheiten
- sofortige Vorstellung beim Arzt bei ersten Anzeichen von Zahnfleischproblemen
Mit diesen Maßnahmen lassen sich Entzündungen frühzeitig vermeiden oder rechtzeitig erkennen.
Fazit
Zahnimplantate sind eine hervorragende Lösung für langlebigen Zahnersatz – doch auch sie benötigen Pflege und regelmäßige Kontrollen. Die Periimplantitis ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die jedoch mit moderner Diagnostik und Therapie in vielen Fällen erfolgreich behandelt werden kann.:
Sollten Sie erste Anzeichen einer Entzündung bemerken oder eine gezielte Vorsorgeuntersuchung wünschen, stehen wir Ihnen in der MKG Hochrhein in Dogern jederzeit zur Verfügung. Vereinbaren Sie gerne einen Termin – wir beraten Sie kompetent und individuell.
FAQ zu “Periimplantitis”
Was ist der Unterschied zwischen Mukositis und Periimplantitis?
Die Mukositis ist eine oberflächliche Entzündung des Zahnfleisches ohne Knochenabbau. Bei der Periimplantitis hingegen kommt es zusätzlich zu einem Abbau des Kieferknochens, was den Halt des Implantats gefährdet.
Welche Symptome deuten auf eine Periimplantitis hin?
Typische Anzeichen sind Rötung, Schwellung, Zahnfleischbluten, Mundgeruch, Eiterbildung und im fortgeschrittenen Stadium eine Lockerung des Implantats.
Kann eine Periimplantitis ohne Behandlung von selbst ausheilen?
Nein. Eine Periimplantitis schreitet unbehandelt weiter fort und führt langfristig zum Verlust des Implantats. Eine frühzeitige Behandlung ist entscheidend.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Die Therapie reicht von professioneller Reinigung, Laser- oder Ultraschallbehandlungen bis hin zu chirurgischen Eingriffen mit Knochenaufbau. Ziel ist es, die Entzündung zu stoppen und das Implantat zu erhalten.
Wie lässt sich einer Periimplantitis vorbeugen?
Regelmäßige Kontrollen, professionelle Implantatreinigung, gründliche häusliche Mundhygiene sowie der Verzicht auf Rauchen sind die wichtigsten Maßnahmen zur Vorbeugung.